Die Top-Ten-Strategien für das allabendliche Zähne-Putz-Drama

babyzaehneputzenSo harmonisch wie auf diesem Foto ist es ja nicht immer, manchmal spielen sich ja mitunter in den Badezimmern ziemliche Dramen ab, wenn es ums Zähne putzen geht.

Brüllende Kinder oder solche, die felsenfest die Lippen zusammenpressen.

Verzweifelte Eltern, denen bewusst ist, wie wichtig die Zahnpflege ist, aber auch sensibel mit dem Kind umgehen wollen und nicht mit Gewalt mit der Zahnbürste vorgehen wollen.

Was auch gar keinen Sinn macht: selbst wenn das Kind brüllt und man den Vorteil des dabei offenen Mundes nützen will – man bekommt die Zähne so ohnehin nicht ordentlich sauber und es spielt sich damit nur ein Machtkampf ein …

Grundsätzliche Fragen übers Zähne putzen habe ich ja bereits im Beitrag Was Du übers Zähneputzen bei Kindern wissen solltest antwortet, heute habe ich  10 Ideen für Euch gesammelt, die das Zähne putzen mit Kindern vereinfachen können – ein Fundus aus eigenen Erfahrungen und vielen Gesprächen in Mutter-Kind-Gruppen.

10 Ideen, die das Zähne putzen bei Kleinkindern vereinfachen können

1. Vorbild – gegenseitiges Putzen

Putze gleichzeitig mit Deinem Kind Deine eigenen Zähne – während Du putzt, kann das Kind auch bei sich selber putzen und danach putzt Du bei ihm nach. Vielleicht will das Dein Kind dann auch gleich bei Dir machen – das kann ziemlich lustig werden!

2. Zahnbürste selber aussuchen lassen

Geht gemeinsam aussuchen – manchmal ist es ja die Farbe oder das richtige Tier/Prinzessin/Was-auch-immer das drauf sein muss und schon geht’s wieder!

3. Zahnpasta

Probiere verschiedene Zahnpasten – manchmal liegt‘s am Geschmack. Es sollte aber auf alle Fälle eine Kinderzahnpasta sein, denn die sind wesentlich niedriger fluoridiert als die für die Erwachsenen. Wenn möglich, nimm lieber eine die nicht allzu süß schmeckt – da wird gerne viel geschluckt!

4. Zahnputzlied

Google einfach mal – da findest Du eine große Auswahl.
Oder schau hier auf Youtube, ob nicht das Lied vom Zahnputz-Alien von Bluatschink etwas für dein Kind ist - mit eingebauter Zwei-Minuten-Uhr ;-)

5. Elektrische Zahnbürste

Viele Kinder finden es sehr interessant, wenn es so surrt – es gibt auch Modelle, die Musik spielen. Manche Zahnärzte mögen die elektrischen Bürsten zwar nicht so, aber ich finde, im Zweifel heiligt der Zweck die Mittel – besser elektrisch geputzt als gar nicht! Mehr Info dazu findest du im Artikel Was ist besser für Kinder – normale oder elektrische Zahnbürste?

6. Zahnputzbücher

Auch da gibt es eine große Auswahl – einerseits Bücher, die erklären sollen, warum das Putzen so wichtig ist, und andererseits Geschichten, die während des Putzens erzählt werden, damit die Zeit schneller vergeht. Vorsicht - manche Geschichten können Kindern eher Angst machen, wenn sie von Monstern handeln, die die Zähne anfressen, und das ist ja nicht unser Ziel!

Sehr nette Geschichten findest Du im Buch von  Jan Uwe Rogge und Angelika Bartam "Drei-Minuten-Zahnputzgeschichten"*

7. Bei der Puppe wird auch geputzt

Nimm die Puppe oder den Lieblingsteddy mit ins Badezimmer und das Kind darf dem die Zähne putzen – natürlich hat die Puppe auch eine eigene Zahnbürste ;-)

8. Sanduhr

Eine Sanduhr macht deutlich, wie lange es noch dauert und das Zuschauen beim Durchrieseln fasziniert manche Kinder, dass sie ganz vergessen, dass gleichzeitig die Zahnbürste unterwegs ist.

9. Färbetabletten

In der Apotheke oder auch im Drogeriemarkt bekommt man Färbetabletten, die den Zahnbelag einfärben, der weggeputzt werden muss – eine Variante für schon etwas ältere Kinder und ein interessanter Selbstversuch für Erwachsene. Probier das mal nach dem Putzen aus!

10. Illusion von Alternativen

Manchmal wollen Kinder einfach nicht über sich bestimmen lassen und da kommt Paul Watzlawik ins Spiel, der so schön sagte: „Wenn es keine Alternative gibt, dann schaffe eine Illusion von Alternativen!“

Also, Zähne geputzt wird, da gibt es keine Diskussion, aber Du, liebes Kind, darfst entscheiden:

… ob mit der roten oder blauen Zahnbürste
… vor oder nach dem Umziehen
… Geschichte oder Lied

Garantie auf Erfolg gibt es leider keine ;-)

Aber vielleicht ist etwas dabei, das Dir in den nächsten Wochen hilft. Vielleicht kombinierst Du ja auch zwei, drei Ideen miteinander und falls Du noch weitere Strategien zum erfolgreichen Zähne putzen beisteuern kannst, dann schreib sie mir doch bitte gleich ins Kommentarfeld!

Kostenloser Videokurs: Ist der tägliche Kampf wirklich notwendig?

Hier auf Youtube findest du alle meine Videos rund ums Thema Zähne putzen in der Playlist:

Zähne putzen bei Babys und Kleinkindern - ist der tägliche Kampf wirklich notwendig?

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7 Kommentare

  1. Veröffentlicht von Christina am 09.03.2015 um 11:30

    Hallo Vera,
    wir haben beim Zähneputzen nie Probleme gehabt und das hat einen Grund.:-)
    Die meisten unserer Bemühungen als Eltern gehen von der inneren Haltung aus, dass die Kinder Zähneputzen MÜSSEN und versuchen sie irgendwie dazu zu bringen.
    Ich bin auch der Meinung, dass Zähneputzen absolut wichtig ist und daher haben wir einen kleinen Dreh da rein gebracht.:-)
    Unsere Kinder DÜRFEN Zähneputzen. Bei uns ist das natürlich auch so, dass unsere Kinder (3 und 4,5 Jahre) mal bei Zähneputzen rumspinnen, etc. Dann sage ich zu ihnen ganz ruhig: „In 3 Minuten ist die Zahnputzzeit vorbei, wer bis dahin nicht geputzt hat, DARF nicht mehr.“
    Natürlich bin ich dann absolut konsequent. Und natürlich passiert es, dass sie es dann verbummeln. Dann wird geweint und geschrien, weil sie nicht mehr dürfen. Am nächsten Tag geht es wieder wie von allein. Das Szenario kommt im Monat vielleicht einmal vor. Mehr Drama haben wir nicht.:-)
    Liebe Grüße
    Christina

    • Veröffentlicht von Vera am 10.03.2015 um 17:31

      Liebe Christina,
      ja, das mit dem DÜRFEN und MÜSSEN finde ich auch ganz wichtig – schließlich schafft unsere Sprache unsere Realität!
      Liebe Grüße, Vera

  2. Veröffentlicht von Stefanie am 08.04.2015 um 08:32

    Liebe Vera,

    beim Thema „Zähne putzen“ muss ich natürlich auch noch kommentieren;-)

    Deine Tipps sind wirklich toll und auch ich habe schon Geschichten gehört von Kleinkindern, die vom Vater festgehalten werden und dann mit Gewalt von der Mutter die Zähne geputzt bekommen. So entsteht die Angst vorm Zahnarzt…

    Bei uns klappt es ganz gut, ich habe von Anfang an darauf geachtet es spielerisch anzugehen und deswegen gibt es zwei Kinderzahnbürsten- eine fürs Kind und eine für mich zum Nachputzen. Das funktioniert sehr gut, da Selbermachen hoch im Trend steht.

    Natürlich gibt es auch Tage, an denen Zähne putzen blöd ist. Mein Mann hat dafür die Geschichte vom Wurm erfunden, der alle Zähne aufisst, wenn man nicht regelmäßig putzt. Davon ist unser Kind so begeistert, dass es dann immer freiwillig die Zähne putzt…;-)

    Alles Gute,
    Stefanie

    • Veröffentlicht von Vera am 08.04.2015 um 11:32

      Liebe Stefanie,
      ja, grad beim Zähne putzen muss man immer erfinderisch bleiben:-)
      Alles Liebe, Vera

  3. Veröffentlicht von Tabea am 11.04.2015 um 14:34

    Liebe Vera,
    wie passend das Thema!
    Für mich war es ganz lange schwierig eine Zahnputzroutine mit meinem Sprössling zu finden.
    Eine Zeit lang haben wir sie von der Badzeit völlig abgekoppelt und saßen gemütlich in unserem Wippstuhl mit Blick nach draußen und es gab eine „Zahnmassage“.

    Nach dem Lesen deines Artikels, der zeitlich gerade perfekt in die Umorganisation unserer Abendroutine passte, halte ich wie von Christina berichtet. Die Zahnbürsten gibt es jetzt nur noch exclusiv für 3 Minuten (vorher waren die gern auch mal unter Tag als Spielzeug missbraucht) und danach werden sie ausgewaschen und weggepackt.

    Fühlt sich für mich – die eine ganz schrecklich unnachahmungswürdige Routine diesbezgl hat – sehr gut an!

    ~Tabea

    • Veröffentlicht von Vera am 15.04.2015 um 13:34

      Liebe Tabea – fein, dass der Artikel gut für Dich passt!
      Liebe Grüße, Vera

  4. Veröffentlicht von Ilja am 31.01.2024 um 11:15

    Die Idee mit der Puppe finde ich ganz toll, danke für Ihren Input! Man muss ja schließlich alle Aktivitäten spielerisch gestalten. Vielleicht sollten meine Tochter und ich Ihre Plüschkatze unbedingt einbeziehen. Das könnte auch beim nächsten Besuch beim Kinderzahnarzt helfen. Wir sind bei Zahnärztin Dr. med. dent. Elisabeth Ruckhofer, sie findet die Idee bestimmt gut!

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